Studium Chemie

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Studienziele des Chemiestudiums

Das Studium der Chemie soll berufsqualifizierende Kompetenzen vermitteln. Das Bachelorstudium vermittelt zunächst ein Grundlagenwissen zu den Teildisziplinen wie z.B. Anorganische Chemie, Organische Chemie, Physikalische Chemie, Technische Chemie und den benachbarten Disziplinen wie Mathematik und Physik. Durch Vertiefung des Stoffes, Übungen und Praktika gibt es bereits im Studium einen praxisnahen Bezug zur Chemie.

Das gesamte Studium vermittelt Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden, die bei chemischen Problemstellungen und der Herstellung chemischer Produkte helfen. Spezielle Anwendungen und fachübergreifende Zusammenhänge können damit selbstständig erschlossen werden.

Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbung für das Chemiestudium

Für die Zulassung zu einem Chemiestudium wird die allgemeine Hochschulreife oder ein anderer gleichwertiger Abschluss vorausgesetzt. Eine Zulassungsbeschränkung in Form eines NC's ist selten, da die Bewerberzahlen für ein Chemiestudium, z.B. im Vergleich zu einem Biologiestudium, niedrig sind.

Wenn eine Hochschule einen NC in der Vergangenheit festlegte, dann bekamen die Bewerber aufgrund der Gesamtbewerberzahl meistens trotzdem einen Studienplatz .

Bewerbungen werden nicht durch eine zentrale Vergabestelle geregelt. Wer sich für ein Chemiestudium entscheidet, muss die Bewerbung direkt an die entsprechende Hochschule schicken. Oft ist dies heute schon online möglich. Der genaue Bewerbungsablauf muss an der Hochschule erfragt werden.

Dauer und Studienablauf des Chemiestudiums

Das Bachelorstudium Chemie umfasst eine Regelstudienzeit von 6 Semestern. Das anschließende Masterstudium dauert an den Hochschulen noch einmal 4 Semester. Das jeweilige Studium besitzt Pflicht- und Wahlpflichtmodule und das Modul für die Abschlussarbeit. Für alle Module die man besucht und das Verfassen der Abschlussarbeit erhält man Credit Points (CP). Diese kann man für Anwesenheit, aber auch für Klausuren, schriftliche Arbeiten oder Projekte in Praktika erhalten. Das Chemiestudium an sich besteht aus Vorlesungen, Übungen, Seminaren und Praktika.

In den ersten 4 Semestern des Bachelorstudiums erhält man das Basiswissen für alle Teildisziplinen der Chemie und vertieft diese durch Übungen und Praktika. Die darauffolgenden 2 Semester vertiefen dieses Wissen und verschaffen gleichzeitig auch einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Forschungen im Bereich Chemie. Übungen und Praktika sind weiterhin wichtiger Bestandteil des Studiums. Durch die Wahlpflichtmodule kann man Schwerpunkte bilden, die auf den Beruf nach dem Bachelorabschluss vorbereiten oder Grundlagen für das Masterstudium bilden.

Wer sich für einen Doktortitel der Chemie interessiert benötigt noch einmal etwa 3 Jahre für die Promotion.

Studieninhalte des Chemiestudiums

Das Studium der Chemie umfasst an vielen Hochschulen u.a. die Fächer:

  • Anorganische und Analytische Chemie
  • Organische Chemie
  • Physikalische und Theoretische Chemie
  • Biochemie
  • Technische Chemie

Dazu können ergänzende Fächer wie bspw. Mathematik oder Chemie und Wahlpflichtfächer kommen. Allen Fächern sind Module zugeordnet in denen man für die vorgesehenen Leistungen entsprechende Credit Points erhält. Die entsprechenden Module und Wahlmöglichkeiten kann man sogenannten Modulhandbüchern entnehmen, die jede Hochschule für jedes Fach herausgibt.

Im Masterstudium kann man u.a. folgende Schwerpunkte wählen:

  • Biochemie
  • Medizinische Chemie
  • Angewandte Chemie
  • Molekulare Chemie
  • Katalyse

Ihnen sind jeweils wieder Pflicht- und Wahlpflichtmodule zugeordnet. Die Masterarbeit schreibt man üblicherweise im 4. Semester des Masterstudiums und diese hat einen der Schwerpunkte zum Thema.

Hochschulabschluss beim Chemiestudium

Nach der Regelstudienzeit erwirbt man zunächst den Abschluss “Bachelor of Science” (kurz B.Sc.). Durch die Fachspezialisierung mit einem Masterstudium kann man den entsprechenden “Master of Science” (M.Sc.) erwerben.

Einen Bachelor- oder Masterabschluss erhält man am Ende des Studiums, indem man die von der Hochschule geforderten Credit Points erreicht hat. Hierbei werden die Punkte aus Anwesenheit, mündlichen Prüfungen, Klausuren, Projekten in Praktika und der Abschlussarbeit zusammengerechnet. Form, Umfang und Voraussetzungen der einzelnen Prüfungen sind der jeweiligen Studienordnung der entsprechenden Hochschule zu entnehmen. So kann die Abschlussarbeit im Chemiestudium beispielsweise einen eigenen experimentellen Teil enthalten.

Den Titel Dipl.-Chemiker kann man nicht mehr erhalten, da die Hochschulen mit der Umstellung auf das Bachelorsystem keine Diplomstudiengänge in Chemie mehr anbieten. Auslaufende Diplomstudiengänge gibt es nur noch an einigen Hochschulen.

Mit der Promotion und der damit verbundenen Doktorarbeit erhält man den Titel Dr. rer. nat..

Berufliche Möglichkeiten nach dem Chemiestudium

Obwohl der Bachelorabschluss als berufsqualifizierend gilt, bekommt man ohne den Masterabschluss oder manchmal sogar eine Promotion nur bedingt einen Arbeitsplatz. Viele Arbeitgeber der Chemie-Branche erwarten mehr als nur das Grundwissen aus dem Bachelorstudiengang.

Wer sich vor der langen Studienzeit (Master und Promotion immerhin ca. 5 Jahre) scheut, sollte am Anfang überlegen, ob eine Ausbildung zum Chemielaboranten o.ä. nicht ratsamer wäre.

Nach dem Bachelorstudium kann man dann also einen Masterstudiengang anschließen oder einen Doktortitel durch eine Promotion erwerben. Danach kann man an Hochschulen weiterforschen oder dies für chemische Institute oder pharmazeutische Unternehmen machen. Auch in öffentlichen Bereichen wie Ämtern und Behörden werden Chemiker oft händeringend gesucht (Sachbearbeiter beim Gesundheitsamt, Umweltschutz etc.). Viele Absolventen bekommen Arbeitsplätze bei Herstellern von chemischen Produkten.

Persönliche Voraussetzungen für das Chemiestudium

Wie in den meisten naturwissenschaftlichen Studiengängen, muss man auch in der Chemie ein grundsätzliches Interesse an der Materie mitbringen. Aber entgegen der Biologie wird dies nicht grundsätzlich vorausgesetzt, sondern im Grundstudium zusätzlich ausführlich vermittelt. Das bedeutet, dass man bereits zu Beginn des Studiums viel lernen und auch lesen muss. Häufig ist zudem die Fachliteratur in englischer Sprache.

Auch wenn die Kenntnisse der Naturwissenschaften keine Zulassungsvoraussetzung sind, legen viele Hochschulen Wert auf ein Vorwissen in Mathematik und Physik. Wer eins der Fächer im Abitur hatte, ist also klar im Vorteil.  

Im Chemiestudium geht es darum anwendungsorientiert zu arbeiten. So verbringt man neben Vorlesungen, Seminaren und Übungen einen Großteil des Studiums im Labor.

Für die Laborarbeit sollte man eine ruhige Hand mitbringen, nicht empfindlich gegenüber Laborchemikalien sein und möglichst mehrere Stunden im Stehen arbeiten können. Wer seinen Schwerpunkt schon im Bachelorstudium auf die Biochemie setzt und das wohlmöglich im Masterstudium als Spezialgebiet wählt, muss zudem damit rechnen, Tiere sezieren zu müssen.