Studium Germanistik

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Studienziele des Germanistikstudiums

Das Germanistikstudium beinhaltet den grundlegenden Baustein für einen angestrebten germanistischen Beruf. Die Studierenden werden in deutscher Literatur, Kultur und Sprache geschult. Sie lernen den Aufbau und die einzelnen Strukturen der Sprache sowie wichtige kulturrelevante Ereignisse und verschiedene Arten literarischer Schriften kennen.

Zulassungsvoraussetzung und Bewerbung für das Germanistikstudium

Das Germanistikstudium setzt in erster Hinsicht die allgemeine Hochschulreife bzw. einen gleichwertigen Abschluss voraus. Bei der Bewerbung zum Germanistikstudium ist gegebenenfalls eine örtliche Zulassungsbeschränkung zu beachten. Jede Hochschule entscheidet individuell, ob sie eine solche für ihre Studiengänge einführt.

Der Bewerbungsprozess findet an der Hochschule in einem hochschulinternen Auswahlverfahren statt, das über die Zulassung der Bewerber bestimmt.

Dauer und Studienablauf des Germanistikstudiums

Das Germanistikstudium mit dem Abschluss Bachelor of Arts (B.A.) dauert in der Regel 6 Semester. Ein mögliches Folgestudium mit dem Abschluss Master of Arts (M.A.) umfasst für gewöhnlich 4 Semester. Die Studieninhalte des Masterstudiums sind teils ausgewählte Inhalte des Bachelorstudiums, die schwerpunktmäßig vertieft werden.

In den ersten 4 Semestern, dem Grundstudium, werden zunächst die Fundamente der Kernbereiche Sprachwissenschaft, neuere Philologie und ältere Philologie gelehrt. Währenddessen erlangen Studierende das Basiswissen bei der Sprachanalyse, der Analyse von verschiedenen Lektüren und Epochen sowie der Untersuchung von mittelalterlicher Sprache und Texten. Zusätzlich gibt es einen vierten Studienbereich, der die Lehre der mündlichen und schriftlichen Kommunikation im Deutschen beinhaltet. Die genannten Bereiche umfassen Pflichtfächer und dienen als Grundvoraussetzung, um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden.

Im Hauptstudium, dem fünften und sechsten Semester, hat der Student die Möglichkeit, einen der drei Kernbereiche als Schwerpunktbereich auszuwählen. An manchen Universitäten kann er einen der 3 Kernbereiche komplett abwählen. Im Laufe des Hauptstudiums vertieft und erweitert er das im Grundstudium erlangte Wissen und bereitet sich auf die Abschlussprüfung vor. Während der gesamten Studienzeit ist er verpflichtet, diverse Prüfungen in Form von Klausuren, mündlichen Prüfungen, Hausarbeiten oder Seminararbeiten abzulegen.

Die zweiteilige Abschlussprüfung im Germanistikstudium besteht aus einer mündliche Prüfung im Schwerpunktbereich und der Bachelorarbeit. Jene verfasst der Student im Anschluss an alle erfolgreich abgeschlossenen Prüfungen ebenfalls in seiner gewählten Spezialisierung. Mit Bestehen der Bachelorarbeit erhält man seinen Hochschulabschluss Bachelor.

Möchte der Student an das Bachelorstudium ein Masterstudium anhängen, kann er sich auf einen ähnlichen Studienablauf wie bisher einstellen. In den ersten 2 Semestern des Masterstudienganges wählt er 3 der 4 Studienbereiche. Von diesen wählt er im dritten und vierten Semester einen Bereich ab, damit im Schwerpunktbereich bzw. den Schwerpunktbereichen eine höhere Spezialisierung zustande kommt. Ähnlich wie im Bachelorstudium entscheidet sich der Student in diesem letzten Studienjahr für den Schwerpunktbereich, in dem er die Masterarbeit schreiben will.

Studieninhalte des Germanistikstudiums

Das Germanistikstudium beginnt im Bereich Sprachwissenschaft mit den drei linguistischen Kerngebieten, die wären:

  • Phonetik und Phonologie
  • Morphologie und Syntax
  • Semantik und Pragmatik

Diese werden, anders als im Linguistikstudium, zunächst nicht sonderlich vertieft. Der Student lernt die Grundlagen kennen und anhand der deutschen Sprache anzuwenden. Desweiteren folgen in diesen Gebieten beispielsweise die Grammatik, Graphematik, Orthografie und die Sprachgeschichte. Nach der Einführungsphase erweitert der Student in den höheren Semestern seine Kenntnisse in diesem Bereich und kann sich ggf. auf ihn spezialisieren.

Im Bereich Neuere Deutsche Philologie werden die Fähigkeiten geschärft, Texte zu verstehen und zu interpretieren. Hierbei eignen sich Studierende Grundlagenwissen zur Gattungsgeschichte und wissenschaftlichen Methodik an. Sie lernen in Seminaren, die Texte bezüglich ihrer jeweiligen Epochen- und Gattungszugehörigkeit zu bearbeiten. Oft werden hierbei Werke von Schriftstellern wie Goethe, Kleist und Kafka zur Textanalyse herangezogen.

In der Älteren Deutschen Philologie lernen Studierende das deutsche Mittelalter kennen, darunter das Alt- und das Mittelhochdeutsche. Indem sie mit der alten Sprache und Kultur in Berührung kommen, erhalten sie Einsicht in die Strukturen der Schriften. Daneben üben sie anhand mittelhochdeutscher Texte beispielsweise die Gattungsanalyse und die Texteinordnung in ihre jeweilige historische Epoche.

Der Bereich der mündlichen und schriftlichen Kommunikation macht die Studierenden mit der Theorie und der Geschichte der deutschen Kommunikation vertraut. Er setzt sich mit den Themen der Mündlichkeit und Schriftlichkeit auseinander. Dies bedeutet, dass in Seminaren unter anderem die Kulturgeschichte der Schrift und des Schreibens, bzw. Gesprächsanalysen und Gesprächsrhetoriken aufgegriffen werden.

Hochschulabschluss beim Germanistikstudium

Nach erfolgreichem Absolvieren des Germanistikstudiums erhält man zunächst den Abschluss Bachelor of Arts (B.A.). Ergänzt man das Bachelorstudium durch ein nachfolgendes Masterstudium, erwirbt man dementsprechend den Master of Arts (M.A.). Nach dem Masterstudium hat der Absolvent weitere akademische Aufstiegschancen, indem er im Bereich der Germanistik promoviert. Nach der Promotion erhält er den Abschluss Dr.phil. (doctor philosophiae).

Berufliche Möglichkeiten nach dem Germanistikstudium

Nach dem Germanistikstudium eröffnen sich dem Absolventen verschiedene Berufsfelder. So hat er die Chance, im Bereich der Bildung, des Journalismus, der Werbung oder des Verlagswesens zu arbeiten. Will er als Deutschlehrer aktiv werden, kann er dies über ein Germanistikstudium erreichen, das auf das Lehramt spezialisiert ist. Ohne Lehramtsstudium ist es im möglich, an Einrichtungen der Erwachsenenbildung oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule zu unterrichten.

In redaktionellen Tätigkeitsfeldern sind Germanisten mit ihrer sicheren Rechtschreibung für den textlichen Bereich verantwortlich. Die Werbebranche stellt währenddessen kreative Absolventen als Werbetexter ein.

Germanisten, die eine höhere Position anstreben oder in die Forschung gehen wollen, ist ein Folgestudium mit dem Abschlussziel Master zu empfehlen.

Persönliche Voraussetzungen für das Germanistikstudium

Das Germanistikstudium ist vor allem für diejenigen geeignet, die ein großes Interesse an Literatur, Kultur und Sprache haben. Die Studierenden lernen die intensive Bearbeitung verschiedenartiger Lektüre kennen. Daher sollten sie sich nicht vom Umfang des Lesematerials abschrecken lassen.

Zumeist ist den Studierenden anhand eines Studienplans vorgegeben, welche Fächer sie absolvieren müssen. Dies erleichtert Studienanfängern die Entscheidung über mögliche Fächer. Jedoch müssen sie sich zugleich in Eigeninitiative die Struktur des Studiums erarbeiten.