Fast 12.000 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz

Obwohl sich viele Unternehmen erfolglos um Auszubildende bemühen, haben fast 12.000 Jugendliche noch immer keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche.

Knapp 30.000 unbesetzten Lehrstellen stünden derzeit (Ende September 2011) fast 77.000 unvermittelte Bewerber gegenüber – von denen allerdings gut 65.000 eine alternative Verbleibsmöglichkeit haben, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung in (BIBB) Bonn mitteilt. Per Saldo bleiben rund 11.600 Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, aber trotz der ungedeckten Arbeitgebernachfrage keinen bekommen.

Diese auf den ersten Blick widersprüchliche Lage am Ausbildungsmarkt ist nicht nur auf die oft bemängelten Qualifikationsdefizite der Jugendlichen zurückzuführen. Vielmehr gibt es dem BIBB zufolge in einigen Regionen und Berufen zu wenige, in anderen hingegen zu viele Bewerber.

Ein Überhang an Ausbildungsplatzangeboten bestehe beispielsweise in den Arbeitsagenturbezirken Stralsund (120 Angebote je 100 Nachfrager), Annaberg (110 Angebote), Rostock (108), Passau, Schwandorf (je 106) und Traunstein (105). Weniger Ausbildungsplätze als Bewerber zählten dagegen die Regionen Herford und Helmstedt (je 81 Angebote je 100 Nachfrager), Solingen, Bremerhaven und Recklinghausen (jeweils 82).

Tendenziell zu wenig Bewerbungen registrierten die Arbeitsagenturen insbesondere in der Gastronomie, während Ausbildungsberufe in der Medienbranche knapp seien. So kamen nach Angaben des BIBB auf 100 Bewerber um einen Ausbildungsplatz zum Gestalter für visuelles Marketing nur 62 Angebote. Dagegen blieben in den Berufen Restaurantfachmann (124 Angebote je 100 Bewerber) oder auch Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk (113 Angebote) viele Lehrstellen unbesetzt.