Arbeitslose sind selten aber lange krankgeschrieben

Hamburg (dpa) – Arbeitslose sind seltener aber länger krankgeschrieben als Arbeitnehmer. Bei arbeitslosen Männern dauerte die Arbeitsunfähigkeit in vergangenen Jahr im Durchschnitt 20,4 Tage, bei Frauen 20,8 Tage.

Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) in ihrem Gesundheitsreport 2008. Sie lagen damit über dem Durchschnitt der TK-Versicherten, die 10,3 (Männer) und 12,6 (Frauen) Tage arbeitsunfähig waren.

Bei der Zahl der Krankschreibungen lagen die Arbeitslosen jedoch mit 0,53 (Männer) und 0,65 (Frauen) Fällen unter dem Durchschnitt, heißt es in dem Bericht, der im Internet veröffentlich ist und aus dem die «Bild»-Zeitung zitierte. Die TK sieht in den Zahlen keinen Widerspruch: «Dies dürfte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass kurzzeitige Erkrankungen bei Arbeitslosen seltener als bei Berufstätigen gemeldet werden.»

Besonders große Fehlzeiten gibt es der Erhebung zufolge bei Bau-, und Holzberufen für Männer (18,6 Tage) und bei Ernährungsberufen für Frauen (19,3 Tage). Das untere Ende bilden bei beiden Geschlechtern die technisch-naturwissenschaftlichen Berufe mit 7,2 und 10,1 Krankheitstagen.

Die Abstufung findet sich auch nach Schulabschlüssen wieder. Arbeitnehmer ohne Ausbildung fehlen am häufigsten (17,4 Tage), Hochschulabsolventen werden mit 5,1 Tagen deutlich weniger krankgeschrieben.

Grundlage des Reports sind die anonymisierten Daten zu mehr als 2,7 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigten oder arbeitslos gemeldeten Mitgliedern der TK. Von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland waren 2008 nach Angaben der Kasse rund 9,8 Prozent bei der TK versichert.