Arbeitslosenzahl in Hessen sinkt auf niedrigsten Wert seit 1992

Auf den niedrigsten Stand seit 1992 ist die Arbeitslosigkeit in Hessen im November gesunken.

167.261 Menschen waren arbeitslos gemeldet und damit 1,8 Prozent weniger als im Oktober, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,4 Prozent. Gegenüber November 2010 sank die Arbeitslosigkeit sogar um 7,9 Prozent. Als Ursachen für das Rekordtief gab die Bundesagentur das milde Herbstwetter und das Vorweihnachtsgeschäft an.

So profitierten von dem Arbeitslosenrückgang im November vor allem Frauen. Gerade im Einzelhandel und im Versandhandel werden jetzt verstärkt Mitarbeiterinnen für zeitlich befristete Tätigkeiten gesucht, sagte der Leiter der Regionaldirektion Hessen, Frank Martin. Die Zahl der arbeitslos registrierten Frauen sank gegenüber Oktober um 2,7 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Männer ging im Vergleich dazu nur um 0,9 Prozent zurück.

Auch die Zahl der jüngeren Arbeitslosen zwischen 15 und 25 Jahren ist rückläufig. Gegenüber Oktober sank ihre Zahl um 3,9 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat gar um 10,3 Prozent. Von der Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen sind dagegen nach wie vor Frauen und Männer über 50 Jahre. Fast jeder dritte Arbeitslose im Land gehört dieser Altersgruppe an.

Stadt Offenbach mit höchster Arbeitslosenquote

Regional gesehen hat die Stadt Offenbach mit 10,0 Prozent weiterhin die höchste Arbeitslosenquote vor Kassel mit 9,5 Prozent. Die wenigsten Arbeitslosen gibt es hingegen weiterhin im Landkreis Fulda (3,5 Prozent) und im Hochtaunuskreis (3,8 Prozent).

Die Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU) sprach von einer bemerkenswert soliden Verfassung des hessischen Arbeitsmarktes trotz internationaler Turbulenzen. Es werde immer deutlicher, dass uns nicht die Arbeit, sondern eher die Arbeitskräfte ausgehen, sagte VhU-Hauptgeschäftsführer Volker Fasbender. Trotz Beschäftigungsrekord sei noch mehr Arbeit möglich.

Der DGB Hessen-Thüringen äußerte sich hingegen kritisch, auch zur Entwicklung bei den Frauen. Es könne kein arbeitsmarktpolitischer Erfolg sein, wenn sie massenweise für das Weihnachtsgeschäft in prekäre Arbeitsverhältnisse kämen, sagte der DGB-Bezirksvorsitzende Stefan Körzell. Ab Januar würden sie schon nicht mehr gebraucht. Auch die Langzeitarbeitslosen bereiten dem DGB Sorgen. Die Langzeitarbeitslosigkeit verstetige sich weiter.