«Aufschieberitis»: Viele Studenten leiden darunter

Freiburg (dpa/tmn) – «Morgen, morgen, nur nicht heute» – so denken viele Studenten: Sechs von zehn leiden unter «Aufschieberitis». Das geht aus einer repräsentativen Studie der Pädagogischen Hochschule Freiburg hervor, für die 736 Studenten befragt wurden.

Dabei gaben 58 Prozent an, Arbeitsaufträge vor sich herzuschieben. Gut 60 Prozent flüchten sich außerdem in «Ausweichverhalten»: Statt sich an ihre Hausarbeit zu setzen oder für die Klausur zu lernen, telefonieren sie lieber, räumen auf oder putzen die Fenster, erläutert Studienautorin Prof. Karin Schleider.

Lern- und Arbeitsstörungen äußern sich bei Studenten häufig auch in Konzentrationsproblemen (57,4 Prozent) und leichter Ablenkbarkeit (54,5 Prozent). Jeder Dritte (34,6 Prozent) beklagt Leistungsängste, bei jedem Vierten bis Fünften reichen die Symptome von Nervosität (26,5 Prozent) über Gereiztheit (22,0 Prozent) bis hin zu psychosomatischen Beschwerden (21,2 Prozent). Jeder fünfte Student weist insgesamt 20 derartige Merkmale für Lernstörungen auf.

Auslöser für solche psychischen Probleme sind oft bevorstehende Prüfungen: An erster Stelle steht dabei die Vorbereitung mündlicher Prüfungen (49,4 Prozent), gefolgt von Klausuren (44,7 Prozent) und der Abgabe von Arbeiten (41,6 Prozent).

Als Faktoren, die Lernstörungen befördern, sieht mehr als die Hälfte der Befragten (54,1 Prozent) Schlafmangel an. Außerdem werden unklare Arbeitsziele (45,2 Prozent) und fehlende Lernstrategien (41,3 Prozent) genannt.

Für Frust sorgen aber auch äußere Bedingungen wie überfüllte Räume (65,5 Prozent) und Mängel in der Studienorganisation wie die fehlende Transparenz von Leistungsanforderungen (42,1 Prozent) oder eine zu hohe Prüfungsbelastung (35,1 Prozent).