Bewerberprofil in Online-Jobbörse muss aktuell sein

Berlin (dpa/tmn) – Online-Jobbörsen gibt es zwar dutzendfach – es ist aber keine gute Idee, bei möglichst vielen ein Bewerberprofil einzustellen. «Das bringt nichts», sagte der Bewerbungsberater Gerhard Winkler aus Berlin.

Besser sei es, sich auf eine überschaubare Zahl zu beschränken und dort sein Profil richtig zu pflegen. Besonders wichtig sei dabei, dass es stets aktuell gehalten wird. «Nichts ist schlimmer, als wenn irgendwo im Netz noch ein Bewerbungsprofil von 1999 mit einem Foto von damals von mir existiert.»

Beim Ausfüllen des Bewerberprofils sollten Schlüsselwörter nicht fehlen, rät Winkler. Bei normalen Bewerbungen seien Begriffe wie «Soft Skills», «teamfähig» und «belastbar» inzwischen zwar «out», weil sie zu abgegriffen wirkten. «Ein intelligenter Personaler mag solche Ich-Aussagen nicht», sagte Winkler. «Das Problem ist aber: Datenbanken sind dumm.» Sie förderten schließlich nur zutage, was einem Suchbegriff nahekommt, den ein Arbeitgeber auf der Suche nach geeignetem Personal für eine Stelle eingibt.

Bewerber müssten sich daher in die Rolle eines potenziellen Arbeitgebers versetzen und überlegen, über welche Schlüsselwörter er voraussichtlich nach neuen Mitarbeitern sucht. Daher gehe es in solchen Profilen nicht wie üblich in Bewerbungen darum, sich mit seinen Angaben klug zu begrenzen. Um in einer Datenbank von Bewerbern überhaupt gefunden zu werden, müssten Jobsuchende vielmehr ein Maximum an Eigenschaften in ihrem Profil unterbringen. «Da ist das Motto also: Volle Pulle geben», sagte Winkler.

Hobbys lassen Bewerber in solchen Profilen aber lieber weg, empfiehlt Winkler. «Aktives Engagement kann man angeben. Wenn Sie sich also bei einer Suppenküche oder im Turnverein eingebracht haben, nehmen Sie&s rein.» Golfen oder ein Interesse für die Oper sei dagegen Geschmackssache und komme nicht bei jedem Personaler gut an. Außerdem könne es bei solchen Angaben passieren, dass der Personaler bei einem späteren Vorstellungsgespräch tatsächlich einmal diesbezüglich nachhakt. Und wenn Bewerber dann bei der Frage nach ihrer Lieblingsoper ins Stottern geraten, sei das einfach nur peinlich.