Bundesanstalt warnt: «Nicht krank zur Arbeit gehen»

Dortmund (dpa/lnw)- Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) warnt vor den Folgen für Beschäftigte, die aus Angst vor der Arbeitslosigkeit krank zur Arbeit zu gehen.

Angestellte, die mit gesundheitlichen Beschwerden arbeiten, sind danach länger krank und laufen zudem erhöhte Gefahr, chronisch zu erkranken, teilt die Anstalt mit. Auch für die Betriebe sei diese Form des «Präsentismus» nicht sinnvoll, so ein Sprecher der Bundesanstalt: «Es gehen durchschnittlich dreimal so viele produktive Tage im Jahr verloren, wenn Mitarbeiter krank am Arbeitsplatz sind, als wenn sie fehlen, aber dann auskuriert und leistungsfähig wieder kommen.»

Anlass für die Warnung sind aktuelle Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit zur Krankenstand-Statisktik. Danach verzeichnete das Ministerium im ersten Halbjahr 2009 einen Rekordtiefstand der Krankmeldungen seit Ende 1970. Die BAuA vermutet, dass die wenigen Krankmeldungen direkt mit der angespannten wirtschaftlichen Situation zusammen hängen. In Umfragen, die das BAuA in Auftrag gegeben hatte, gaben Arbeitnehmer als Hauptgrund für ihr Verhalten Angst vor Umstrukturierungen, Entlassungen und finanziellen Engpässen an.