Ein guter Teamleiter hört zu und nimmt Kritik an

Bonn (dpa/tmn) – In Teams kommt es vor allem dann schnell zu Missverständnissen und Ärger, wenn sich der Leiter falsch verhält. Damit das nicht passiert, sollte er verstehen, die unterschiedlichen Belange und Bedürfnisse der Mitarbeiter in Einklang zu bringen.

Darauf weist der Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn hin. Ob ein Team erfolgreich ist oder nicht, entscheide sich vor allem an solchen Kompetenzen seines Leiters.

Ganz wichtig ist die Fähigkeit, zuhören zu können – und zwar aktiv. Häufig höre der Leiter nur mit halbem Ohr hin und könne sich später nicht mehr an alles erinnern, was ihm ein Mitarbeiter gesagt hat. Nicht selten würde der Teamleiter schwören, er habe zugehört. Genau da zeige sich der Unterschied zwischen Zuhören und aktivem Zuhören, so der Fachverlag.

Bei Letzterem signalisiere der Teamchef Interesse an der Sache und volle Aufmerksamkeit. Das sollte er etwa durch Zustimmungen und konkrete Nachfragen deutlich machen. Mit aktivem Zuhören lässt sich erreichen, dass Mitarbeiter sich ernst genommen fühlen und bereit sind, auch über Schwierigkeiten und Probleme zu sprechen.

Teamleiter sollten zwar anstreben, dass möglichst wenig Fehler passieren. Aber eine Null-Fehler-Toleranz ist dem Fachverlag zufolge unrealistisch. Aus Fehlern lässt sich aber lernen – sofern sie nicht unter den Teppich gekehrt werden. Darum ist eine offene Fehlerkultur wichtig: Ist etwas schiefgelaufen, sollte konstruktiv mit den Mitarbeitern diskutiert werden, wie sich das künftig vermeiden lässt.

Ein guter Teamleiter bezieht Kritik auch auf sich selbst und gibt sie nicht nur weiter. Wird sie konstruktiv vorgetragen, sollte er sie annehmen. Eine weitere Eigenschaft guter Leiter ist die Fähigkeit, Diskussionen sachlich zu führen. Das gilt gerade dann, wenn Auseinandersetzungen emotional aufgeladen sind und deshalb schnell mit persönlichen Schuldzuweisungen enden könnten.

Schaffen Teamleiter das nicht, sind die Fronten am Ende verhärtet. Damit es nicht so weit kommt, sollten bei Teamsitzungen für alle verbindliche Spielregeln gelten. Dazu gehört die Vereinbarung, dass persönliche Schuldzuweisungen oder Unsachliches tabu sind. Teamleiter sollten Kritik nicht pauschal, sondern etwa so formulieren: «Ich habe den Eindruck, das oder jenes ist nicht gut gelaufen.»

Verzichten sollten sie auf Machtdemonstrationen nach dem Motto, sie seien nunmal in der stärkeren Position und dürften entscheiden. Damit könnten sie sich kurzfristig durchsetzen, langfristig werde das Team durch so ein Verhalten eher demotiviert und dann «Dienst nach Vorschrift» schieben. Besser sei, die Teammitarbeiter zu überzeugen, statt sich mit Pochen auf die eigene Position durchzusetzen.

Hilfreich für gute Teamarbeit ist dem Verlag zufolge auch eine offene Informationspolitik. Erfahren die Teammitglieder erst durch Außenstehende, dass Mittel für ein Projekt gekürzt wurden, ist etwas schiefgelaufen. Nicht selten komme es vor, dass Teamleiter Infos nicht rechtzeitig oder nur unvollständig weitergeben. Manchmal steckt dahinter gar keine Absicht. Regelmäßige Sitzungen können laut dem Verlag dazu beitragen, Mitarbeiter auf dem Laufenden zu halten.