Familiengründung: Sicherer Job ist für viele wichtig

Rostock/Wiesbaden (dpa/tmn) – Bei der Entscheidung für oder gegen Kinder, spielt ein sicherer Job eine wichtige Rolle. Besonders für Frauen sei berufliche und damit ökonomische Sicherheit wichtig, wenn sie darüber entscheiden, ob sie in den kommenden drei Jahren ihr erstes Kind bekommen.

Das ergab eine Studie des Max-Planck-Institutes für demografische Forschung in Rostock. Für Männer spielt die künftige Jobsituation eine zentrale Rolle. Gehen sie davon aus, dass sich diese verbessert, erhöht sich ihr Kinderwunsch deutlich. Erwarten sie eine Verschlechterung, sinkt auch die Chance einer Familiengründung.

Frauen wie Männer in einer Vollzeitbeschäftigung tendierten deutlich eher dazu, sich ein Kind zu wünschen, als nicht berufstätige oder in Teilzeit beschäftigte. Darüber hinaus sei es Frauen und Männern bei der Entscheidung für Nachwuchs sehr wichtig, dass es ausreichend Plätze in Kinderbetreuungseinrichtungen gibt, so die Forscher. Basis der Studie waren Daten des Generations and Gender Surveys aus den Jahren 2004 und 2005. Dafür wurden 2447 Frauen und 3001 Männer – jeweils kinderlos – aus Bulgarien, Deutschland, Frankreich und der Russischen Förderation befragt.

In Deutschland nimmt die Kinderlosigkeit zu. Laut dem Mikrozensus 2008 hatten 21 Prozent der 40- bis 44-jährigen Frauen keine Kinder zur Welt gebracht, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Unter den 10 Jahre älteren Frauen seien dagegen nur 16 Prozent, unter den 20 Jahre älteren sogar nur 12 Prozent kinderlos geblieben. In Westdeutschland lasse sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Kinderlosigkeit beobachten. Von den Frauen ab 40 Jahren hatten 26 Prozent derjenigen mit hoher Bildung keinen Nachwuchs, aber nur 11 Prozent der Frauen mit niedriger Bildung. In Ostdeutschland lasse sich dieser Zusammenhang nicht feststellen.