Firmenchefinnen sind nach wie vor rar

Karlsruhe (dpa) – Trotz Emanzipation und Frauenförderung: Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft sind nach wie vor rar. Der Frauenanteil in deutschen Vorständen hat sich nach einer Studie in den vergangenen zehn Jahren zwar verdoppelt, aber bleibt auf niedrigem Niveau.

Wie das Institut für Unternehmensführung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) herausgefunden hat, lag der Anteil im vergangenen Jahr bei 2,4 Prozent nach 1,2 Prozent im Jahr 1998. Seit 2005 ist der Anteil der Studie zufolge sogar leicht rückläufig. Untersucht wurde die oberste Managementebene der 600 wichtigsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands.

Demnach waren im vergangenen Jahr in den 600 führenden Unternehmen nur 42 der 1721 Vorstandsmitglieder weiblich. Etwas besser sieht es in den Aufsichtsräten aus, wo Frauen mit 8,2 Prozent vertreten sind. 2008 waren in den Unternehmen 307 der 3758 Aufsichtsratsmitglieder Frauen, die meisten – 63 Prozent – waren Vertreterinnen der Arbeitnehmerseite.

Mit durchschnittlich 6300 untersuchten Positionen pro Jahr komme die vom Bund geförderte Studie auf knapp 70 000 ausgewertete Vorstands- und Aufsichtsratsjahre. Sie ist der Karlsruher Hochschule zufolge damit die größte ihrer Art in Deutschland. Das Institut für Unternehmensführung will mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales Kriterien und Einflussfaktoren für die Besetzung von Führungspositionen mit Frauen identifizieren. Im KIT sind das Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Karlsruhe zusammengeschlossen.