Laborbesuche steigern Motivation nur kurzfristig

Weinheim (dpa/tmn) – Außerschulische Projekte in Labors steigern das Interesse an wissenschaftlichen Experimenten nur kurzfristig. Das hat eine Studie von Psychologen aus Kiel und Bielefeld ergeben.

An der Studie nahmen insgesamt 500 Schüler aus siebten und achten Klassen aller Schultypen teilnahmen. Die Hälfte der Kinder durften in Labors nach Herzenslust chemische Experimente vornehmen, während die restlichen Kinder diese Chance nicht bekamen.

Eine Woche nach dem Experimentiertag wurden die Kinder befragt. Es zeigte sich, dass der Labortag die fachliche Selbsteinschätzung und Motivation der Schüler steigerte. Er wirkte dem alterstypischen Desinteresse an naturwissenschaftlichen Fragen entgegen. Allerdings hielt dieser Effekt nicht lange an. Vier Wochen nach den Experimenten seien keine nennenswerten Unterschiede zur Kontrollgruppe mehr festzustellen gewesen, berichtet die Zeitschrift «Psychologie heute».

Aus diesem Grund sollten keine zu hohen Erwartungen an solche Experimentiertage gestellt werden, erläutert der Studienleiter Alexander Brandt. Um die positiven Effekte langfristig zu erzielen, müssten solche Projekte stärker in den regulären Unterricht eingebunden werden.