Lehrstellensuche in der Krise: Ausdauer wichtig

Berlin (dpa/tmn) – Schulabgänger müssen sich in diesem Jahr bei der Lehrstellensuche noch mehr anstrengen als sonst. Denn die Zahl der Ausbildungsplätze wird wegen des wirtschaftlichen Abschwungs aller Voraussicht nach abnehmen.

Umso wichtiger sei es, sich intensiv mit der Berufswahl zu befassen, frühzeitig Bewerbungen zu schreiben und vor allem Durchhaltevermögen zu zeigen, sagte Thilo Pahl vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin. «Man darf sich von den Nachrichten über die Wirtschaftskrise auf keinen Fall entmutigen lassen», sagte Pahl. Viele kleine und mittlere Betriebe warteten in diesem Jahr erst ab, wie sich die Auftragslage entwickelt, bis sie entscheiden, wie viele Ausbildungsplätze sie anbieten. Ausdauer sei deshalb wichtig. Jugendliche sollten nicht zu früh aufgeben und sich gegen eine betriebliche Ausbildung entscheiden, wenn sie zunächst einige Absagen erhalten.

Schulabgänger sollten sich keine Angst machen lassen und den Kopf nicht in den Sand stecken, sagte Pahl. Flexibilität auch bei der Berufswahl sei allerdings noch wichtiger als in den vergangenen Jahren: «Man sollte sich nicht auf einen Beruf versteifen, sondern möglichst früh überlegen, was möglicherweise sonst noch infrage kommt», empfahl der DIHK-Ausbildungsexperte. Eine Ausbildung sei in jedem Fall eine solide Grundlage für die berufliche Zukunft: Wenn das konjunkturelle Tief vorbei ist, würden viele Betriebe wieder Fachkräfte suchen. Wer in diesem Sommer als Azubi beginnt, habe anschließend als Berufseinsteiger voraussichtlich gute Chancen.