Nur jeder Zweite rechnet mit Arbeit bis zur Rente

Berlin (dpa) – Nur jeder zweite Beschäftigte glaubt, dass er seine Arbeit unter den derzeitigen Bedingungen bis zum regulären Rentenalter ausüben kann. Jeder Dritte bezweifelt dies, wie aus einer in Berlin veröffentlichten Umfrage hervorgeht.

Im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) waren 6835 Beschäftigte befragt worden. Die IG Metall und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) werteten die Ergebnisse als alarmierend und forderten die Rücknahme der Rente mit 67.

Von den laut Studie «prekär Beschäftigten» mit weniger als 2000 Euro Bruttoeinkommen erwarten lediglich 42 Prozent, dass sie es im Job bis zum Rentenalter schaffen. Besonders ausgeprägt ist diese Einschätzung (mit 67 Prozent) bei jenen, die schwer körperlich arbeiten oder psychischen Belastungen im Job ausgesetzt sind und die kaum berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für sich sehen.

Bei den bis zu 25-Jährigen gehen nur 46 Prozent von einem Arbeitsleben bis zur Rente aus; 31 Prozent dieser Altersgruppe halten das für eher unwahrscheinlich. Am düstersten schätzen die 25- bis 44-Jährigen ihre Zukunftsaussichten ein: 35 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass sie im Job nicht bis zur Rente durchhalten.

Allerdings arbeiten die Bürger schon heute nur ausnahmsweise bis zum regulären Rentenzugangsalter. So ging 2007 laut Rentenversicherungsstatistik nur ein gutes Drittel der Neurentner (34,8 Prozent) mit 65 in Rente, ein Fünftel aber schon mit 60.