Offene Türen machen Anklopfen nicht überflüssig

Hamburg (dpa/tmn) – Auch in einem Betrieb, in dem die Bürotüren üblicherweise offenstehen, gehört Anklopfen zum guten Ton. Allerdings muss nicht mehr wie früher auf ein «Herein» gewartet werden.

Das Klopfen ist aber dafür gedacht, die im Raum Anwesenden vorzuwarnen und ihnen zu signalisieren, dass jemand anderes nun ihr Terrain betritt. Darauf weist die Organisation Etikette Trainer International in Hamburg hin. Das Anklopfen bleibt daher ein Gebot der Höflichkeit – und gilt bei geschlossenen Türen erst recht.

Offene Bürotüren als Bestandteil der Unternehmenskultur können viele Vorteile haben: Der Austausch zwischen Kollegen wird dadurch gefördert; Fragen zu stellen oder sich kurz zu unterhalten, ist einfacher, als wenn erst die psychologische Barriere einer geschlossenen Tür überwunden werden muss. Die «Open-Door»-Philosophie kann aber auch Nachteile haben – zum Beispiel den, dass die Mitarbeiter häufig unterbrochen und in ihrer Konzentration gestört werden. Deshalb sollte es erlaubt sein, die Türen für Aufgaben zu schließen, die Ruhe erfordern, empfehlen die Etikettetrainer.

Das gilt den Angaben zufolge auch für wichtige Telefonate und persönliche Gespräche. Die geschlossene Tür ist für Kollegen der Hinweis «Bitte nicht stören». Danach wird die Tür dann wieder aufgemacht. Kollegen sollten es respektieren, wenn jemand die Tür schließt, schließlich geht es im Betrieb nicht nur um Kommunikationsbereitschaft, sondern auch um Leistung. Falls einzelne Mitarbeiter kritisieren, dass ein anderer die Tür zumacht, sollte dieser seine Entscheidung ruhig selbstbewusst vertreten. Schließlich will er sich nicht aus Eigenbrötelei vor den anderen verstecken, sondern aus professionellen Gründen.