Steigende Arbeitslosenzahlen an Rhein und Ruhr

Während sich der Arbeitsmarkt in Deutschland weiter positiv entwickelt, ist die übliche Frühjahrsbelebung in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr bislang ausgeblieben.

Die Zahl der Arbeitslosen an Rhein und Ruhr stieg im April im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent auf 744.222, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf am Mittwoch mitteilte. Einen Grund zur Beunruhigung sieht die Regionaldirektion trotzdem nicht.

Grund für den Anstieg der Arbeitslosenzahl sei vor allem die Tatsache, dass derzeit weniger Menschen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie etwa Weiterbildungsprogrammen steckten, hieß es. Dass die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt eigentlich positiv sei, zeige ein Blick auf die Unterbeschäftigung. Hierunter fallen neben offiziell arbeitslos gemeldeten Menschen auch solche, die etwa an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen oder vorübergehend erkrankt sind. Diese Gesamtzahl lag im April bei knapp 960.000 – das waren fast 10.000 Menschen weniger als noch im März.

Trotzdem lassen sich Bremsspuren auf dem Arbeitsmarkt nicht verleugnen. So wurden den Arbeitsagenturen im Land im April gut 35.000 neue freie Stellen gemeldet und damit fast 2.800 weniger als noch im März. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging die Zahl der neu gemeldeten offenen Stellen sogar um über 5.800 zurück. Und auch der Anstieg der offiziell gemeldeten Arbeitslosen ist für einen April ungewöhnlich. Eine ähnliche Entwicklung wie jetzt habe es zuletzt in der Krise 2009 gegeben, erklärte die Regionaldirektion.

Bundesweit wieder unter drei Millionen Arbeitslose

Erfreulicher verläuft hingegen weiterhin die Entwicklung auf dem gesamtdeutschen Arbeitsmarkt. Hier sank die Zahl der offiziell arbeitslos Gemeldeten erstmals seit Dezember 2011 wieder unter die Drei-Millionen-Marke und lag im April bei 2,963 Millionen. Damit waren 65.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im März, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 7,0 Prozent.

Von einer solchen Quote ist Nordrhein-Westfalen weit entfernt. Hier erhöhte sie sich binnen Monatsfrist sogar um 0,1 Prozentpunkt auf 8,3 Prozent. Besonders betroffen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren Frauen und Ältere. Wesentlicher Grund für den Anstieg bei den Frauen ist nach Angaben der Regionaldirektion die Pleite der Drogeriemarkt-Kette Schlecker.