Studie: Jeder fünfte Azubi nach Lehre arbeitslos

Nürnberg (dpa) – Fast jeder fünfte Auszubildende wird laut einer Studie nach der Lehre zunächst arbeitslos. In Krisenzeiten sind es sogar bis zu 22 Prozent, teilt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit.

Das IAB beruft sich dabei auf die Entwicklung der letzten 15 Jahre in Westdeutschland. Das zur Bundesagentur für Arbeit (BA) gehörende IAB rechnet wegen der Wirtschaftskrise mit einem erheblichen Rückgang des Angebots von Ausbildungsplätzen in diesem Jahr.

Zwar sei wegen der sinkenden Zahl von Schulabgängern vor allem in Ostdeutschland nicht zwangsläufig eine größere Ausbildungslücke zu erwarten, doch könne von Entwarnung keine Rede sein, betonte das IAB. Denn selbst 2008, als der Arbeitsmarkt noch brummte, hatten nicht alle Lehrstellenbewerber angemessen versorgt werden können. Besonders leistungsschwächere Jugendliche gingen auch in wirtschaftlich guten Zeiten bei der Lehrstellensuche häufig leer aus.

Über die vergangenen 15 Jahre gesehen wurden gut sechs von zehn westdeutschen Absolventen von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen. Ein knappes Fünftel verließ zwar die Firma, fand jedoch direkt im Anschluss an die Ausbildung eine andere Stelle. Die zunächst arbeitslosen Azubis schafften zumeist binnen drei Monaten den Berufseinstieg bei einem neuen Arbeitgeber. In Krisenzeiten verlängerte sich dieser Zeitraum jedoch deutlich. Je länger die Pause dauert, desto schwieriger werde es, noch eine Stelle im erlernten Beruf zu bekommen, heißt es in der Studie.