Bullerjahn ist gegen übereilte Schulreform

Magdeburg (ddp-lsa). In der Debatte um das künftige Schulsystem in Sachsen-Anhalt hat sich der Finanzminister und angehende SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2011, Jens Bullerjahn, gegen eine übereilte Reform ausgesprochen. «Ich bin gegen radikale Schnitte», sagte Bullerjahn der «Magdeburger Volksstimme» (Montagausgabe). Einen Systemwechsel komplett zur Allgemeinbildenden Oberschule (AOS) werde es kurzfristig nicht geben können. Damit stellte sich der Minister gegen die Forderungen seiner eigenen Partei.

Die SPD strebt das gemeinsame Lernen aller Schüler bis zur achten Klasse in einer AOS an. Erst danach sollten verschiedene Bildungswege in Form der Sekundarschule oder des Gymnasiums eingeschlagen werden können. CDU und FDP wollen das dreigliedrige Schulsystem beibehalten, bei dem sich die Wege der Schüler bereits nach Klasse vier trennen.

Bullerjahn sagte, eine Fortsetzung der Großen Koalition werde nicht an der Schulfrage scheitern. Er betonte jedoch, dass die SPD bei möglichen Koalitionsverhandlungen das Kultusministerium für sich beanspruchen wolle. Dieses sei aufgrund der Schwerpunktsetzung seiner Partei das zentrale Ressort, sagte Bullerjahn. «Ich würde daher alles daransetzen, dass die SPD dieses Ministerium diesmal besetzt.»