Chronologie eines Missbrauchsskandals

Der jüngste Skandal um den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Kirchen, Heimen und Schulen begann vor knapp zwei Jahren in Berlin.

28. Januar 2010: Am katholischen Elitegymnasium Canisius-Kolleg in Berlin sollen Schüler in den 70er und 80er Jahren von mindestens zwei Padres sexuell missbraucht worden sein.

22. Februar 2010: Im Eliteinternat im oberbayerischen Kloster Ettal soll es über Jahrzehnte hinweg zu Missbrauch und Misshandlungen gekommen sein. Ein Sonderermittler geht von Hunderten Opfern und 18 Tätern aus.

25. Februar 2010: Missbrauchsfälle im bayrischen Benediktinerkloster St. Ottilien werden bekannt. Geistliche sollen mehrere Kinder in den 60er-Jahren sexuell missbraucht haben.

5. März 2010: Der Missbrauchsskandal erreicht das Bistum Regensburg. Bei den Regensburger Domspatzen sollen Kinder bis in die 90er Jahre hinein von Geistlichen sexuell missbraucht worden sein.

6. März 2010: An der hessischen Odenwaldschule sollen in den Jahren von 1965 bis 2004 mindestens 132 Schüler von Lehrern missbraucht worden sein.

31. März 2010: In Torgau haben sich einige Dutzend ehemalige Insassen von DDR-Kinderheimen gemeldet, die von schweren sexuellen Übergriffen durch Erzieher berichten.

18. Mai 2010: Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers gibt sieben neue Missbrauchsfälle bekannt. Priester, Lehrer und Erzieher sollen die Kinder sexuell missbraucht haben. Die meisten Taten sind bereits verjährt.

19. Mai 2010: Wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs hat die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche Ermittlungen gegen einen pensionierten Pastor aus Ahrensburg wieder aufgenommen.

22. Juli 2010: Im Bistum Dresden-Meißen werden mehrere Fälle sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche bekannt. Die Taten sollen in den 70er und 80er Jahren begangen worden sein.

3. Dezember 2010: Im Erzbistum München und Freising sind einem Gutachten zufolge in den Jahren 1945 bis 2009 mindestens 159 Priester wegen sexuellen Missbrauchs oder körperlichen Misshandlungen auffällig geworden.

10. März 2011: Es wird bekannt, dass seit ekannt, dass seit 2002 in der Diözese Rottenburg-Stuttgart 54 Männer und Frauen unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs stehen. 94 Opfer hatten sich gemeldet. Die Mehrheit der Übergriffe soll zwischen 1960 und 1990 geschehen sein.