GEW fordert Stipendienprogramm gegen Lehrkräftemangel

Magdeburg (ddp-lsa). Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
(GEW) hat ein Stipendienprogramm für den Lehrkräftenachwuchs in Sachsen-Anhalt gefordert. «Wir haben schon jetzt regionalen und fachspezifischen Mangel», sagte GEW-Landeschef Thomas Lippmann am Montag in Magdeburg. Mit seiner Forderung reagierte Lippmann auf die Ankündigung von Sozialminister Norbert Bischoff (SPD), Medizinstudenten wegen des Ärztemangels in ländlichen Gegenden mit Stipendien an Landarzttätigkeiten zu binden.

«Was den Landärzten recht ist, ist den Lehrern billig», sagte Lippmann. «Wenn ab 2013/14 jährlich mehr als 600 ausscheidende Lehrer zu ersetzen sein werden, werden nicht nur `Landlehrer` fehlen.» Seine Gewerkschaft wolle deshalb dem Kultusministerium vorschlagen, ein ähnliches Modell, wie es für die Ärzte geplant ist, auszuarbeiten.
Ziel müsse es sein, die gesamte Fläche des Landes, die einzelnen Schulformen und auch Mangelfächer abzusichern.

Dieses Modell könne eine zweite Säule eines Generationenvertrages für den Lehrkräftenachwuchs werden, hieß es. Als erste Säule sieht Lippmann den gegenwärtig in Verhandlung befindlichen Tarifvertrag für freiwillige Teilzeit der Lehrkräfte, der zu einer Erweiterung des aus Sicht der GEW zu geringen Einstellungskorridors ab Beginn des kommenden Schuljahres führen könnte.