Hessische Schüler zunehmend unsicher im Straßenverkehr

Eine steigende Unsicherheit von Grundschülern im Straßenverkehr macht die hessische Landesregierung aus.

Verkehrserziehern in Schulen falle zunehmend auf, dass viele Kinder so große motorische Defizite hätten, dass sie sich großer Gefahr aussetzten, wenn sie alleine im Straßenverkehr unterwegs seien, teilten das Innen- und Kultusministerium am Freitag in Frankfurt am Main mit.

Innenminister Boris Rhein (CDU) und Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) verfassten deshalb zusammen mit der Vorsitzenden des Landeselternbeirats, Kerstin Geis, einen Elternbrief. Er soll über die wachsenden Unsicherheiten informieren und Anstoß geben, möglichen motorischen Mängeln der Kinder vorzubeugen.

Die Minister verwiesen auf Ergebnisse bei der Radfahrausbildung im dritten und vierten Schuljahr. Im Schuljahr 2009/2010 seien dabei bei 1,7 Prozent der teilnehmenden Kinder große motorische Defizite festgestellt worden, im Schuljahr 2010/2011 seien mit 3,4 Prozent bereits doppelt so viele.

Die Fähigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, auf- und abzusteigen, zu bremsen, zu lenken, aber auch Kurven zu fahren und mit Handzeichen abzubiegen, bereiten unseren Kindern immer häufiger Schwierigkeiten, sagte Rhein. Bemühungen der Polizei, die fehlenden Fähigkeiten durch zusätzliche Übungsstunden auszugleichen, reiche nicht. Deshalb wollen wir mit der Initiative die Eltern bitten mitzuhelfen dem Problem zu begegnen.

Henzler betonte, vor allem aufgrund von Bewegungsmangel brächten Kinder immer häufiger nicht mehr die notwendigen motorischen Voraussetzungen für die praktische Radfahrausbildung mit. Deshalb seien vielseitige Bewegungsangebote in der Schule so wichtig.