SPD warnt vor Kürzungen bei Lehrbeauftragten

Stuttgart (ddp-bwb). Die SPD-Fraktion kritisiert die Kürzungen der Landesregierung bei den ehrenamtlichen Lehrbeauftragten an den Schulen. Bildungsexperte Norbert Zeller (SPD) sagte am Montag in Stuttgart, das Kultusministerium riskiere mit der Kürzung der Mittel von drei auf zwei Millionen Euro für dieses Jahr das Aus für viele Lehrbeauftragte. «Auch bei der neuen Kultusministerin zeigt sich, dass im Zweifel doch an den Schulen gespart wird», sagte Zeller. Die geplante Kürzung werde das Programm für die Lehrbeauftragten etwa bei Arbeitsgemeinschaften für Sport, Kunst, Musik, Technik oder Heimatgeschichte deutlich treffen.

Gleichzeitig kündigte Zeller an, seine Fraktion werde beantragen, die Kürzungen zurückzunehmen. Er betonte, dass ausreichend Finanzmittel für das Programm vorhanden wären, wenn Kultusministerin Marion Schick (CDU) die richtigen Prioritäten setzen würde. Zeller verwies auf die angebliche Info-Kampagne für 2,5 Millionen Euro. «Der Landesregierung ist es wichtiger, Geld für die eigene Regierungspropaganda auszugeben, anstatt die inhaltliche Arbeit an den Schulen sicherzustellen», bemängelte er.

Lehrbeauftragte unterrichten Fördergruppen im Ganztagesschulbetrieb, sie leiten Chöre, arbeiten als Karatetrainer mit Schülern oder bieten kunsttherapeutische Kurse mit geistig behinderten Kindern an. Dafür erhalten sie etwa sieben Euro pro Stunde. Im Jahr 2009 hatte das Land laut Kultusministerium an 6612 Lehrbeauftragte Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliches Engagement gezahlt.