Tausende Studenten und Schüler protestieren bundesweit

Bundesweit haben tausende Studenten und Schüler für bessere Lernbedingungen protestiert.

In Berlin nahmen am Donnerstag laut Polizei rund 2.100 Menschen an einem Demonstrationsmarsch teil. In München gingen 1.500 auf die Straße. Sie fordern mehr Investitionen in Schulen und Hochschulen, kostenfreien Zugang zu allen Bildungseinrichtungen und mehr Mitbestimmungsrechte. Unterstützung bekamen sie von SPD, Grünen und der Linken. In Köln beteiligte sich Linke-Vorsitzende Gesine Lötzsch an einer Protestaktion.

Auch in Hamburg und Potsdam gab es Demonstrationen. Unter den Teilnehmern waren neben Schülern und Studenten auch Azubis und Gewerkschaftsvertreter. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Schüler- und Studentenvertretern hatte zum Bildungsstreik aufgerufen. Unterstützung kam unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und den Oppositionsparteien.

Unterstützung von der Opposition

SPD-Bildungsexpertin Ulla Burchardt erklärte: Mehr Bildungsinvestitionen sind dringend notwendig, die nur gemeinsam von Bund und Ländern geschultert werden können und müssen, da es sich um eine gesamtstaatliche Aufgabe handelt, sagte die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag.

Auch der bildungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Kai Gehring, forderte mehr Unterstützung für die Studenten und Schüler. Zu Recht erwarte die junge Generation politische Initiativen für gute Ausbildung statt Warteschleifen.

Die Vorsitzende der Linke-Fraktion, Gesine Lötzsch, nahm an einer Protestaktion in Köln teil. Wer tatsächlich eine Bildungsoffensive wolle, müsse Reichtum umverteilen, sagte Lötzsch. Mein Vorschlag dazu: Kasernen müssen zu Hörsälen werden, sagte sie.

Demonstranten ziehen vom roten Rathaus durch Mitte

Unter dem Motto Bildungsblockaden einreißen zogen in Berlin tausende Schüler und Studenten vom Roten Rathaus durch die Innenstadt. Die Polizei zählte rund 2.100 Teilnehmer, die Organisatoren des Protests sprachen von 6.000 bis 7.000. Angesichts der eisigen Temperaturen sind wir zufrieden mit diesem Ergebnis, sagte Erik Marquardt vom Berliner Bildungsprotestbündnis.

Studenten dürfen nicht mehr nur als Nummern für die Wirtschaft angesehen werden, sagte Demonstrantin Verena Oberschied. Die 25-jährige Studentin fordert mehr Gestaltungsspielräume für Bachelor- und Masterstudenten und einen solidarischeren Umgang in der Gesellschaft.

Bayrische Studenten fordern Ende der Studiengebüren

In Bayern forderten die Demonstranten, die Abschaffung der Studiengebühren. Die Sprecherin der bayerischen Studierendenvertretung, Franziska Traube, sagte: Andere Bundesländer haben eingesehen, dass Studiengebühren sozial selektiv wirken und eine enorme Belastung für finanziell schlecht gestellte Studierende bedeuten.

Auch die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Ulrike Gote, verlangte, das Erststudium müsse gebührenfrei sein. Neben der Demonstration in München mit rund 1.500 Teilnehmern gab es auch in Nürnberg eine Demonstration, an der sich rund 400 Personen beteiligten.