Über 50 sächsische Schulen ohne Schulleiter

An über 50 Schulen in Sachsen gibt es im laufenden Schuljahr keinen Direktor.

Das geht aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Fehlende Bewerber und Unklarheiten über die Zukunft der Schulstandorte sind demnach die Hauptgründe für die unbesetzten Leitungsstellen. Die Grünen beklagen einen Schulleitermangel und wollen die Attraktivität der Direktorenposten steigern.

Besonders betroffen von der Nichtbesetzung der Direktorenstellen sind die Grundschulen in Sachsen. An 37 Schulen gibt es derzeit keinen Schulleiter. An Mittelschulen sind es elf und an Förderschulen sechs offene Posten. Nur jeweils eine freie Stelle gibt es hingegen an Gymnasien und Berufsschulzentren. Während fast alle betroffenen Schulen erst seit dem neuen Schuljahr ohne Direktor sind, gibt es in der Mittelschule Grünhain im Erzgebirge seit August 2006 eine unbesetzte Direktorenstelle.

Nach Angaben des Kultusministeriums werden die Aufgaben der Schulleiter an den betroffenen Schulen in der Regel durch den stellvertretenden Schulleiter wahrgenommen. Aber auch normale Lehrer übernehmen die Aufgaben. Zudem sind Schulleiter für mehrere Schulen zuständig.

Angesichts der Zahlen spricht die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Annekathrin Giegengack, von einem Schulleitermangel im Freistaat. Um diesen zu bekämpfen, müssten unter anderem die Rahmenbedingungen für einen Direktorenposten attraktiver gestaltet werden. Mit einer Vergütung, die bei Grundschulleitern zum Teil unterhalb von Facharbeiterlöhnen liegt, lockt man niemand hinter dem Ofen her, sagte Giegengack. Wenn absehbar sei, dass ein Schulleiter aus dem Amt ausscheidet, müsse zudem das Verfahren für eine Neubesetzung schneller gestartet werden.