Ernährungswissenschaft: Stoffwechsel verstehen

München (dpa/tmn) – Ernährungswissenschaftler stellen sich die meisten als Experten für Diäten und gesundes Essen vor. Es gibt aber noch mehr in diesem Bereich zu erforschen – etwa die Frage, wie sich Essstörungen behandeln lassen.

Oder wie sich damit leben lässt, bestimmte Stoffe im Essen nicht zu vertragen. Das sind die Fragen, mit denen sich Studenten in dem Fach Ernährungswissenschaft beschäftigen.

«Mit kochen und backen hat das wenig zu tun», sagt Kai Hartwig von der Technischen Universität München, die das Fach anbietet. «Das darf man nicht mit der Ökotrophologie verwechseln.» Während diese Disziplin auch ganz praktische Aspekte der Haushaltslehre umfasst, geht es in der Ernährungswissenschaft – also der Trophologie – mehr um das naturwissenschaftliche Erforschen des Stoffwechsels.

In der Praxis gibt es aber trotzdem viele Anwendungen: Dazu gehöre die Therapie ernährungsbedingter Erkrankungen wie Magersucht oder Bulimie, erläutert Hartwig. Oder wenn Patienten in der Klinik etwa über eine Sonde ernährt werden müssen. Und auch die Zusammenstellung der Ernährung für Diabetiker.

Im Studium stehen vorwiegend Chemie und Biologie auf dem Lehrplan. Außerdem werden Physiologie und Lebensmittelwissenschaft durchgenommen. Während Studiengänge wie in München den Schwerpunkt auf die Grundlagenforschung setzen, bieten andere mehr Module zur Ernährungsberatung.

Absolventen arbeiten unter anderem in Forschungseinrichtungen. Jobs gibt es aber auch in der Industrie – etwa in der Qualitätssicherung bei der Lebensmittelherstellung, erläutert Hartwig. Oder die Fachleute sind als Ernährungsberater tätig. Studieren lässt sich das Fach außer in München auch in Bonn, Gießen, Hohenheim, Potsdam, Halle und Jena.