Hochschulen sollen stärker kooperieren

Zehn Monate nach Beginn ihrer Arbeit hat die von der rot-roten Landesregierung eingesetzte Hochschulstrukturkommission erste Empfehlungen bekannt gemacht.

Das 13-köpfige Gremium unter Leitung von Ex-Staatssekretär Friedrich Buttler plädiert für den Erhalt aller Studienstandorte in Brandenburg. Allerdings müssten die Universitäten und Hochschulen aus Sicht der Kommission enger kooperieren und ihre Profile schärfen, sagte SPD-Fraktionschef Ralf Holzschuher am Donnerstag in Neuhardenberg.

Holzschuher berief sich auf Aussagen Buttlers während der Klausur der SPD-Fraktion. Buttler habe die Fraktion über den Zwischenstand der Arbeit des Gremiums informiert, sagte Holzschuher. Die Kommission wolle ihren Abschlussbericht Ende Mai vorlegen.

Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) hatte bei der Vorstellung der Kommission im Mai 2011 gesagt, Brandenburg müsse seine Hochschullandschaft an die demografische Entwicklung und sinkende Haushaltsmittel anpassen. Die Kommission solle Empfehlungen erarbeiten, welche Lehr- und Forschungsaufgaben einer zunehmend alternden Gesellschaft entsprächen. Gefragt sei auch eine Prognose zur Entwicklung der Studentenzahlen.

Zahl der Studenten bleib etwa gleich

Holzschuher betonte, die Hochschulen in Brandenburg seien nach der Wende neu geschaffen worden, das System bedürfe deshalb einer Überprüfung. Anders als mit Blick auf die demografische Entwicklung anzunehmen ist, wird die Zahl der Studenten laut Buttler bis 2025 etwa konstant bleiben. Einerseits steige der Anteil der jungen Menschen, die nach der Schule ein Studium aufnehmen. Andererseits kämen zunehmend Berliner zum Studium nach Brandenburg.

Die Kommission spricht sich daher gegen den Abbau der Zahl der Studienplätze aus. Zugleich plädiert sie für den Erhalt der regionalen Struktur in der Hochschullandschaft. Details zum Ausbau von Kooperationen und zur Profilierung der Angebote würden aber noch erarbeitet, sagte Holzschuher.

Die SPD-Fraktion habe die Vorschläge zustimmend aufgenommen, fügte der Vorsitzende hinzu. Er bestehe Konsens darin, dass bei den Hochschulen in den kommenden Jahren nicht gespart werden solle. Allerdings sei aufgrund der angespannten Haushaltslage auch kein Aufstocken des Etats möglich – trotz des Wissens um eine der bundesweit geringsten Finanzierungsquoten je Student.

Die Hochschulen zu profilieren werde einer der Schwerpunkte der SPD-Fraktion in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode, ergänzte Holzschuher. Zudem wolle die Fraktion die Bildung allgemein stärken – von der Kita angefangen. Die SPD wolle auch weiter gehen auf dem Weg zur Schaffung einer Schule für alle, in der alle Kinder die gleichen Chancen haben.