Tourismus-Management: Den Urlaub planen lernen

München (dpa/tmn) – Sonne, Strand und Meer – damit dürfen sich Studenten im Fach Tourismus-Management den ganzen Tag beschäftigen. Das klingt zwar mehr nach Urlaub als nach Arbeit. Tatsächlich ist es aber kein Zuckerschlecken, für andere den perfekten Urlaub zu planen.

Dafür müssen die angehenden Tourismus-Experten lernen, wie sie Reisetrends richtig einschätzen und was Urlauber wirklich wollen. Studieneinsteiger sollten daher mehr als Lust am Reisen mitbringen.

«Viele denken da gleich an Arbeiten unter Palmen und dass sie später nett mit Hotelgästen Cocktails am Pool trinken – die Wirklichkeit sieht natürlich anders aus», sagt Prof. Axel Gruner von der Fachhochschule München, die das Fach anbietet. Denn statt die Sonne und die Strände am Urlaubsort zu genießen, müssten Studenten in dem Fach eher im Büro Statistiken wälzen, Gewinnmargen errechnen und Hotelkapazitäten abschätzen.

Im Studium gibt es also viel Betriebswirtschaftslehre zu pauken. «Wie kriege ich das Hotel voll?» und «Wann ist der richtige Moment für Last-Minute-Angebote?» sind laut Gruner Fragen, die behandelt werden. Dabei stehen verschiedene Spezialisierungen zur Auswahl: Studenten können sich zu Experten für den Transport oder für die Arbeit in Reisebüros und bei Veranstaltern ausbilden lassen. Weitere Bereiche sind das Hotelwesen und das Managen einer Zielregion.

Außerdem analysieren Studenten Urlaubstrends und prüfen zum Beispiel, wie gefragt Wellnessreisen in Zeiten der Wirtschaftskrise sind. Daneben geht es darum, Cluburlaubern und Individualtouristen jeweils maßgeschneiderte Programme anzubieten.

Neben wirtschaftlichem Know-how wird auch Kommunikationsfähigkeit von den angehenden Touristikern verlangt. Englisch ist in dem Fach in der Regel Pflicht, oft steht im Studium eine zweite Fremdsprache auf dem Lehrplan. Auch der Umgang mit Reklamationen will gelernt sein. «Unser Grundsatz lautet: Man muss Menschen mögen – und dass auch, wenn sie schlecht gelaunt sind», erläutert Gruner. Nicht zuletzt wird kulturelles Wissen über ausländische Bräuche und Sitten vermittelt. «Man lernt also auch, dass man nicht barfuß in eine Moschee läuft und was für besondere Wünsche Gäste aus anderen Ländern haben.»   

Absolventen können später im Reisebüro, bei Veranstaltern oder in einer Clubanlage arbeiten. Jobs gibt es auch bei Eventagenturen und Fremdenverkehrsbüros. Studieren lässt sich das Fach in ähnlicher Form unter anderem auch in Karlsruhe, Saarbrücken, Bremen, Stralsund, Nürtingen, Güstrow und Wernigerode.