Verkehrsinformatik: Staus vermeiden lernen

Erfurt (dpa/tmn) – Abfahren oder weiterfahren – das ist die ewige Streitfrage, wenn Autofahrer im Stau stehen. Wie sie es machen, meist machen sie es falsch: Am Ende stecken sie fest und ärgern sich schwarz.

Abhilfe sollen Absolventen in dem Fach Verkehrsinformatik schaffen: Sie entwickeln IT-Lösungen, mit deren Hilfe sich der Verkehr effizienter leiten lässt. Solche IT-Lösungen spielen im Verkehrswesen eine immer größere Rolle – daher werden dort Fachleute gebraucht, die sowohl das Gesetz der Straße als auch die Technik verstehen.

«Bei uns lernen Studenten zum einen also, wie ein Stau entsteht, und im zweiten Schritt, wie er sich mit IT-Lösungen vermeiden lässt», erläutert Prof. Gunar Schorcht von der Fachhochschule Erfurt, die das Fach anbietet. Anwendungen gibt es viele: Dazu gehören elektronisch gesteuerte Stauwarnsysteme auf Autobahnen, aber auch Staumeldungen und Vorhersagen, die sich über das Navi im Auto empfangen lassen.

Im Studium werden zunächst die Grundlagen der Informatik vermittelt. Am Anfang heißt es also vor allem, Mathe zu pauken. Daneben lernen Studenten, wie sich Verkehr messen und steuern lässt. Bei einigen Studienangeboten dieser Art spezialisieren sich Studenten später zum Beispiel auf logistische Fragen und untersuchen, wie eine Transportkette vom LKW auf das Schiff reibungslos ineinandergreift.

Arbeit für Absolventen gibt es in allen Arten von Verkehrsunternehmen. Außerdem sind sie als Software-Entwickler tätig. Oder sie arbeiten bei Automobilfirmen an IT-Lösungen für den rundum vernetzten PKW von morgen. Studieren lässt sich das Fach in dieser Form nur in Erfurt. Ähnliche Studienangebote finden sich an zahlreichen Hochschulen aber unter den Stichworten «Verkehrswesen» und «Logistik».