Kita “Känguru” macht aus Krabbel- und Vorschulkindern Sportfans

Einmal laufen wir so herum und dann anders, erklärt der fünfjährige Jonas fachmännisch, als seine Erzieherin Ulrike Michalk die Plastik-Kegel für einen Slalomlauf im Raum verteilt hat.

Das braucht man auch für Fußball, weiß der Knirps. Hinter Tim, Levi und Fin läuft er los und versucht die Kegel zu umrunden, ohne sie umzustoßen. Bewegungsspiele wie diese stehen in der Sport- und Gesundheitskita Känguru in Gustrow jeden Tag auf dem Programm.

Wir merken, dass es den Kindern gut tut, erzählt Kita-Leiterin Conny Vaass. Sie sind mittags richtig ausgepowert und schlafen wunderbar. Die 28-Jährige entschied sich vor wenigen Monaten, die Leitung dieser neuen Kita zu übernehmen, weil sie von dem Bewegungs-Konzept überzeugt war. Wir bieten schon den Kleinsten viel Raum für die Sinneswahrnehmung , erklärt sie auf dem Weg zu den Krippenräumen.

Spiegelräume für die Kleinen, Kletterwand für die Großen

Die zwölf Kinder im Krabbel-Alter haben einen großen Gruppenraum mit Spiegeln an der Wand. Viele Möbel sind mit sogenannten Motorik-Elementen ergänzt, an denen die Kinder greifen und stehen üben können. Die Gruppe der größeren Krippen-Kinder nutzt bereits einen der drei Sporträume für Musik- und Bewegungsspiele, den Kindergarten-Kindern steht zusätzlich ein Turnraum mit Sportgeräten und einer professionellen Kletterwand zur Verfügung.

Sport fördert nicht nur Motorik und Koordination der Kinder, sagt Kita-Geschäftsführer Steffen Sanewski. Sie lernen auch, etwas im Team zu schaffen und fair miteinander umzugehen. Der 32-jährige sportbegeisterte Rostocker war jahrelang aktiver Ruderer und spielt bis heute Volleyball, Hand- und Fußball. Seit 20 Jahren arbeitet er ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen für die Sportjugend Güstrow im Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern.

Sanewskis Sohn Fin scheint davon einiges geerbt zu haben. Er konnte mit zehn Monaten laufen und galt in seiner früheren Rostocker Kita immer als besonderer Wirbelwind, sagt der Vater. Inmitten der Känguru-Kinder könne er seine Bewegungsfreude voll ausleben.

Zusammenarbeit mit Güstrower Sportschule

Die größeren Kinder gehen ein Mal pro Woche in die Sporthalle der Güstrower Sportschule. Die Zusammenarbeit mit Sportvereinen der Stadt war ein Schwerpunkt seines Kita-Konzeptes, mit dem er schließlich auch die Güstrower Stadtverwaltung überzeugte. Zwei Jahre dauerte es von der ersten Idee bis zur Betriebsgenehmigung für die nunmehr 20. Güstrower Kita. Die Sport- und Gesundheitskita ist eine echte Bereicherung für unser Angebot der Kinder-Betreuung , findet auch Güstrows Bürgermeister Arne Schuldt (parteilos). Der Zulauf in die Kita gibt ihm Recht. Mit einigen wenigen Kindern im Oktober 2011 gestartet, ging die Kita schon mit 36 Schützlingen ins neue Jahr. Die Krippen-Plätze sind komplett ausgebucht.

Maximal 92 Kinder können in dem früheren Schulgebäude in der Güstrower Waldsiedlung einmal betreut werden. Platz dürften sie genug haben: Auf den Außenflächen der Kita ließe sich durchaus ein Fußball-Feld unterbringen, hier können die Kinder sich abwechselnd auf Sand- und Rasenflächen, Klettergerüsten und in Tunnel-Bauten austoben.

Sobald die Kita ihre erste Gruppe im Vorschulalter beisammen hat, möchte Kita-Chef Sanewski sein nächstes Vorhaben starten: Schwimmunterricht. Wir wollen kein Kind ohne das Seepferdchen-Abzeichen in die Schule entlassen, hat er sich vorgenommen und den Eltern auch vertraglich zugesichert. Während der Betreuung können die Fünfjährigen im Güstrower Freizeitbad Oase Schwimmen üben.