Schulen und Kitas sollen enger zusammenarbeiten

Die hessische Landesregierung will den Übergang von Kitas in die Grundschulen erleichtern.

In dem Modellprojekt Qualitative Schulvorbereitung sollen sich nach den Plänen des Sozialministeriums je 30 Einrichtungen in Tandems zusammenschließen, bei denen jeweils ein Kindergarten und eine Schule kooperieren. Dabei gehe es darum, die individuellen Fähigkeiten der Kinder gemeinsam frühzeitig zu fördern, erklärte Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) am Freitag. Der Opposition geht das Vorhaben nicht weit genug.

Insgesamt will das Land Hessen rund fünf Millionen Euro pro Jahr für das Projekt investieren. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 11. April. Ich bin mir sicher, dass viele Kindertageseinrichtungen dieses Angebot wahrnehmen und sich gemeinsam mit einer Grundschule bewerben werden, sagte Grüttner weiter. Von seiner Partei erhält er Rückendeckung. Die starke Verzahnung der Bildungseinrichtungen ist entscheidend für den Bildungserfolg beim Einstieg in die Grundschule, betonten die CDU-Landtagsabgeordneten Claudia Ravensburg und Bettina Wiesmann.

Auch der Koalitionspartner FDP begrüßt das Projekt. Als Liberale haben wir in Hessen schon immer ein Mehr an frühkindlicher Bildung gefordert, sagte der familienpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, René Rock. Wenn die Ergebnisse der projektbegleitenden Wissenschaftler vorlägen, werde die Maßnahme auch flächendeckend in Hessen umgesetzt, kündigte Rock an.

Die Grünen wollen darauf nicht warten. Seit Jahren ist mit dem Bildungs- und Erziehungsplan alles, was für diese Zusammenarbeit von Grundschulen und Kindertagesstätten braucht, auf den Weg gebracht, betonte der familienpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Marcus Bocklet. Es ist völlig unverständlich, warum die Landesregierung jetzt erst wieder mit Modellprojekten an den Start geht, kritisierte er.

Auch die Sozialdemokraten sehen das Vorhaben der Regierung kritisch. Was die Kindertagesstätten am wenigsten brauchen ist ein neues Modellprojekt, sagte auch der familienpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Gerhard Merz. Das Projekt helfe der überwältigenden Mehrheit der Erzieher in der täglichen Praxis nicht weiter.