Studium Mathematik
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Studienziele des Mathematikstudiums
Mathematik ist abstrakt und damit losgelöst von konkreten Gegebenheiten. So können mathematische Theorien auf verschiedene Bereiche angewendet werden. Ziel des Studiums ist es für Berufe zu qualifizieren, die diese Problemlösungskompetenz erfordern. Die berufliche Einsatzbandbreite ist recht groß und das Mathematikstudium muss dafür umfangreiche Grundkenntnisse und wissenschaftliche Arbeitsmethoden vermitteln.
Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbung für das Mathematikstudium
Die allgemeine Hochschulreife oder ein ähnlicher Abschluss ist für die Bewerbung ein Zulassungskriterium. In den letzten Jahren gab es oft keinen Numerus Clausus oder ortsbedingte Zulassungsbeschränkungen für das Mathematikstudium, weil Studienplätze und Bewerber sich die Waage hielten. Da die Zahl der Studenten aber kontinuierlich steigt und Doppeljahrgänge, Wegfall der Wehrpflicht und andere Besonderheiten Studienplätze rar machten, sollte man sich rechtzeitig an der Wunschhochschule informieren.
Viele Hochschulen bieten vor Semesterbeginn Kurse zur Auffrischung und Aufarbeitung des alten Schulstoffes an, damit alle Studienanfänger die gleichen Voraussetzungen haben. Einstufungstest vor Studienbeginn können zwar möglich sein, sind aber nicht die Regel.
Dauer und Studienablauf des Mathematikstudiums
Die Regelstudienzeit für das Bachelorstudium Mathematik liegt gewöhnlich bei 6 Semestern und für das Masterstudium bei 4 Semestern. Das Studium startet an vielen Hochschulen mit einem dreisemestrigen Grundlagenstudium, das das Basiswissen vermitteln soll. So teilt sich die Mathematik ganz grob in 2 Gebiete auf: die reine und die angewandte Mathematik. Die reine Mathematik z.B. Algebra, Analysis, Geometrie, Topologie und Zahlentheorie etc. legt die theoretischen Grundlagen sowie Strukturen und Beziehungen fest.
Die angewandte Mathematik beschäftigt sich, wie man dem Begriff bereits entnehmen kann mit dem Anwendungsgebiet, z.B. Numerik, Optimierung und Stochastik.
Auf das Grundstudium folgt ein Aufbaustudium, das erworbene Kenntnisse erweitern und ausbauen soll. Das darauffolgende Vertiefungsstudium dient der Schwerpunktsetzung und arbeitet darauf hin, sich auf ein bestimmtes Gebiet der Mathematik zu spezialisieren. Idealerweise richtet man seine Schwerpunkte auf den späteren Berufswunsch aus. So lassen sich z.B. Schwerpunkte in Wirtschaftsmathematik oder Statistik setzen. Und der Schnittpunkt zwischen Mathematik und Ingenieurswissenschaften wird durch den Schwerpunkt Technomathematik gebildet.
Das gesamte Studium ist modular aufgebaut und den Studienordnungen der jeweiligen Hochschulen kann man entnehmen, welche Module Pflicht-, welche Wahlplichtmodule sind und wie die Prüfungen dieser im einzelnen aussehen.
Während des Studiums gehören Vorlesungen, Seminare und Übungen zum Ablauf. Außerdem müssen an den meisten Hochschulen Praktika in unterschiedlichen Formen absolviert werden.
Das Bachelorstudium schießt im 6. Semester mit einer Abschlussarbeit, die zeigen soll, dass man zur Lösung einer umfangreicheren mathematischen Aufgabenstellung fähig ist.
Zudem müssen alle geforderten Credit Points erreicht werden. Hierbei werden die Punkte aus Anwesenheit, mündlichen Prüfungen, Klausuren, Projekten in Praktika und der Abschlussarbeit zusammengerechnet. Form, Umfang und Voraussetzungen der einzelnen Prüfungen sind der jeweiligen Studienordnung der entsprechenden Hochschule zu entnehmen.
Da Spezialisierungen heutzutage gefragter sind denn je, empfiehlt sich ein Masterstudium. Auch dient es all denen, die sich später in der Forschung sehen. Der Master gestaltet sich durch Pflicht- und Vertiefungsmodule, mit denen man einen Schwerpunkt wählt, der im 4. Semester wieder mit einer Abschlussarbeit endet. Den Abschluss erhält man dann durch alle erforderlichen Credit Points, zu denen auch die Masterarbeit zählt.
Studieninhalte des Mathematikstudiums
Das Studium der Mathematik beginnt an vielen Hochschulen mit Grundlagenmodulen wie:
- Lineare Algebra
- Geometrie
- Analysis
- Programmierung
- Numerik
- Stochastik
- usw.
Im Vertiefungsstudium können Module an den Hochschulen angeboten werden wie:
- Geometrie
- Topologie
- Lineare Optimierung
- Nicht-lineare Optimierung
- Logik
- Zahlentheorie
- usw.
Im Masterstudium kann man u.a. folgende Schwerpunkte setzen:
- Algorithmische Algebra
- Analysis
- Dynamische Systeme
- Geometrie und Visualisierung
- Mathematische Modellbildung
- Mathematische Physik
- Wirtschafts- oder Finanzmathematik
- Technomathematik
- usw.
Das vielfältige Spezialisierungsangebot ermöglicht Mathematikabsolventen sich Nischen zu suchen, in denen sich gute Berufsaussichten abzeichnen.
Hochschulabschluss beim Mathematikstudium
Nach der Regelstudienzeit und allen bestandenen Leistungen erwirbt man einen “Bachelor of Science” (B.Sc.) bzw. im Masterstudium den entsprechenden Master of Science (M.Sc.). Durch die Umstellung auf das Bachelor-System ist der Diplomstudiengang Mathematik an so gut wie allen Hochschulen auslaufend und damit kann man sich als Studienanfänger nicht mehr für das Diplomstudium Mathematik einschreiben und Diplom-Mathematiker werden.
Berufliche Möglichkeiten nach dem Mathematikstudium
Die Fähigkeit strukturiert und analytisch zu Denken, wird im Mathematikstudium vermittelt und ist das, was Arbeitgeber von Mathematikern verlangen.
Mathematikabsolventen finden häufig in bestimmten Branchen Beschäftigungsmöglichkeiten, z.B. in der IT-Branche (bspw. als Software-Entwickler), in der Finanz- und Bankenbranche oder bei Versicherungen. Aber auch in neueren Bereichen findet man Berufe für Mathematiker, u.a. in der Pharmaforschung, bei Unternehmensberatungen, bei Marktforschungsinstituten oder der Industrieforschung. Des Weiteren suchen Automobil- und auch Elektrobranche sowie Verkehrsplaner nach fähigen Köpfen, die Lösungen für knifflige mathematische Probleme finden.
Persönliche Voraussetzungen für das Mathematikstudium
Schulmathematik besteht meistens nur darin, Dinge auswendig zu lernen und Rechenschemata zu kennen. Das Mathematikstudium geht darüber hinaus. Es beschäftigt sich besonders mit logischen Zusammenhängen und einem Verständnis für tiefergehende mathematische Probleme. Die Fähigkeiten abstrakt zu denken und Strukturen bilden zu können gehören ebenso zu einem Mathematiker. Dieser würde wohl sagen, dass ein Leistungskurs Mathematik weder ein hinreichendes noch ein notwendiges Kriterium für ein Mathematikstudium ist.
Wer sich nicht vor viel Arbeit in Form von hoher Lernbereitschaft scheut und Problemlösungen, die sich nicht immer sofort ergeben, fürchtet, der wird einem Mathematikstudium viel abgewinnen können.
Mathematik steckt in unserer modernen Technik, im Handy oder Navigationsgerät. Eine Affinität zu Software und Algorithmen zu haben, kann durchaus hilfreich sein.
Jedes Studium besteht zu einem bestimmten Teil aus vertiefender Fachlektüre. Diese ist häufig in englischer Sprache verfasst. Das bedeutet, dass jeder Student der englischen Sprache mächtig sein sollte. Und auch das Mathematikstudium verlangt hier zumindest grundlegende Sprachkenntnisse.